31 August 2022

T 0234/19 - Selecting CPA, waiving attack

Key points


  •  In this opposition appeal, in translation: "In the opposition proceedings, the appellants, as opponents, attacked inventive step in the oral proceedings based on D3 as the closest prior art, see pages 2 and 3 of the minutes of the proceedings. Other lines of argument put forward in the notice of opposition or in the further course of the opposition proceedings were not pursued further [during the oral proceedings]. Accordingly, inventive step was dealt with in the decision under appeal solely on the basis of D3, see point 16 of the reasons for the decision."
  • "In its statement of grounds of appeal, the appellant does not address the opposition division's decision at all. It neither argues that the subject matter of the independent claims is obvious to the person skilled in the art based on D3, nor does it argue that and why D3, contrary to the view taken by both parties in the opposition hearing and consequently adopted in the opposition decision, does not represent the closest prior art ."
  • "Instead, the appellant raises objections based on D1 (claim 1) or D4 (claim 8), which were raised in its notice of opposition or in later submissions in the opposition proceedings, but were not pursued further in the course of the opposition proceedings. "
  • "The Board does not admit this argument into the appeal proceedings under Article 12(4) RPBA 2007 "

  • "Pursuant to Article 12(2) RPBA 2007, to which the aforementioned Article 12(4) refers, the statement of grounds of appeal must state the grounds on which the contested decision is to be set aside. This has not happened with regard to Article 56 EPC. The primary purpose of the appeals procedure is to review the contested decision in court, and not to revive lines of argument that were abandoned in the course of the opposition proceedings and therefore not dealt with in the contested decision, and to feed them into a decision for the first time in the appeals procedure."

  • "The Appellant did not comment further on this point addressed in the Board's communication under Article 15(3) RPBA 2020." The opponent/appellant indicated that he would not attend the hearing. The claims are held to be inventive.

  • As a comment, the minutes of the oral proceedings before the OD indeed mention that the opponent selected D3 as the closest prior art.

  • As a further comment "or which were no longer maintained" is a new addition in Art. 12(6)(s.2) RPBA 2020 compared to Art. 12(4) RPBA.

EPO 
The link to the decision is provided after the jump, as well as (an extract of) the text of the decision.




5. Erfinderische Tätigkeit (Artikel 100(a) und 56 EPÜ)

5.1 Im Einspruchsverfahren hatte die Beschwerdeführerin als Einsprechende in der mündlichen Verhandlung erfinderische Tätigkeit ausgehend von D3 als nächstem Stand der Technik angegriffen, siehe Seiten 2 und 3 des Verhandlungsprotokolls. Andere in der Einspruchsschrift oder im weiteren Verlauf des Einspruchsverfahrens vorgebrachte Argumentationslinien wurden nicht weiterverfolgt. Dementsprechend wurde erfinderische Tätigkeit in der angefochtenen Entscheidung ausschließlich ausgehend von D3 behandelt, siehe Punkt 16 der Entscheidungsgründe.

5.2 In ihrer Beschwerdebegründung geht die Beschwerdeführerin auf die Entscheidung der Einspruchsabteilung überhaupt nicht ein. Weder argumentiert sie, der Gegenstand der unabhängigen Ansprüche sei ausgehend von D3 für den Fachmann naheliegend, noch argumentiert sie, dass und warum D3 entgegen der von beiden Parteien in der Einspruchsverhandlung vertretenen und demzufolge in der Einspruchsentscheidung so übernommenen Ansicht nicht den nächstliegenden Stand der Technik darstelle.

Stattdessen bringt die Beschwerdeführerin Einwände ausgehend von D1 (Anspruch 1) oder D4 (Anspruch 8) vor, die zwar in ihrer Einspruchsschrift oder in späteren Eingaben im Einspruchsverfahren vorgebracht, in dessen weiteren Verlauf aber nicht weiterverfolgt wurden. In diesem Rahmen wird auch das Dokument D8' angeführt.

5.3 Die Kammer lässt dieses Vorbringen unter Artikel 12(4) VOBK 2007, der hier gemäß der Übergangsbestimmungen in Artikel 25 VOBK 2020 zur Anwendung kommt, nicht ins Beschwerdeverfahren zu.

Gemäß Artikel 12(2) VOBK 2007, auf den sich vorgenannter Artikel 12(4) bezieht, ist in der Beschwerdebegründung anzugeben, aus welchen Gründen die angefochtene Entscheidung aufzuheben ist. Dies ist in Bezug auf Artikel 56 EPÜ nicht geschehen. Das Beschwerdeverfahren dient in erster Linie dazu, die angefochtene Entscheidung gerichtlich zu überprüfen, und nicht dazu, im Verlauf des Einspruchsverfahrens aufgegebene und daher in der angefochtenen Entscheidung nicht behandelte Argumentationslinien wiederzubeleben und erstmals im Beschwerdeverfahren einer Entscheidung zuzuführen.

5.4 Die Beschwerdeführerin hat sich zu diesem in der Mitteilung der Kammer unter Artikel 15(3) VOBK 2020 angesprochenen Punkt im weiteren Verlauf nicht weiter geäußert.

5.5 Die Entscheidung der Einspruchsabteilung, dass D3 das Dokument ist, das den nächsten Stand der Technik repräsentiert und dass der Gegenstand der unabhängigen Ansprüche ausgehend von D3 auf erfinderischer Tätigkeit beruht, ist unbestritten.

5.6 Erfinderische Tätigkeit ist daher gegeben.

6. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Entscheidung der Einspruchsabteilung, den Einspruch zurückzuweisen, auch nach dem Vorbringen der Parteien im Beschwerdeverfahren Bestand hat.

Entscheidungsformel

Aus diesen Gründen wird entschieden:

Die Beschwerde wird zurückgewiesen.

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